Perl

Inmitten der Weinberge der Obermosel liegt der Hauptort Perl, schon seit über 1000 Jahren Grenzort zu Lothringen. Der Name eines Hofes „Perl“ stammt erst aus dem Jahre 1160, als Perl zusammen mit Oberperl und Sehndorf reichsunmittelbare, zum Trierer Domkapitel gehörende Herrschaft war. Der bereits im 8. Jh. gegründeten Pfarrei gehörten sieben Filialen des heutigen Saar-Lor-Lux-Raumes an. Zwischen 1795 und 1816 war Perl französisch und Sitz einer Mairie des Kantons Saarburg. 1946 kam es als Amtsbezirk des früheren Kreises Saarburg zum saarländischen Landkreis Merzig-Wadern.

In Perl befinden sich für die Bürger wichtige Einrichtungen wie das Rathaus, die Grundschule, das Deutsch-Luxemburgische Schengen-Lyzeum, das Hallenbad „PerlBad“, ein grenzüberschreitender Sport- und Freizeitpark der Generationen und das Katholische Vereinshaus. Auf Gemeindegebiet und darüberhinaus im grenzenlosen Dreiländereck bieten eine Vielzahl an Premiumwander- und -spazierwegen, Radrouten und Trailstrecken Einheimischen und Touristen beste Infrastrukturen für Bewegung und aktive Erholung in der Natur. Dem Besucher hat Perl auch in kulinarischer Hinsicht Einiges zu bieten. Neben ansprechenden Hotels genießt man eine hervorragende Küche, verbunden mit dem hiesigen Wein von der Obermosel. Perl ist der kommerzielle Mittelpunkt der Gemeinde. Insgesamt fünf Verbrauchermärkte ziehen auch Kunden aus den Grenzgebieten Luxemburgs und Frankreichs an. Im Jahr 1997 wurde die „Seniorengalerie“ eröffnet, ein Alten- und Pflegewohnheim nach modernsten Standards. Sie beherbergt Einrichtungen wie Massagepraxis, Krankengymnastik und Geschäfte. Die Bebauung des Gebietes „Siercker Acht“ brachte Perl einen erheblichen Einwohnerzuwachs und gleichfalls eine beträchtliche Vergrößerung der bebauten Ortslage. In der Ortsmitte liegt der mittlerweile im Eigentum der Gemeinde befindliche Park von Nell, ein großer Erholungspark, dessen unterer Teil im Rahmen des Projektes „Gärten ohne Grenzen“ zu einem Barockgarten umgestaltet wurde; er ist ganzjährig geöffnet. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die kath. Kapelle St. Quirinus, Kath. Pfarrkirche St. Gervasius und St. Protasius, sowie das Palais von Nell.

Vom ursprünglichen Bau der kath. Pfarrkirche St. Gervasius und St. Protasius steht heute nur noch der Turm, an dessen Südseite ein spätgotischer Chor, später ein Schiff mit gerader Decke im Jahre 1716 angefügt wurde. Das Schiff wurde 1928 nach Norden erweitert. Der Kirchenspeicher diente der Überlieferung nach zur Lagerung der Zehntfrucht, daher das runde Treppentürmchen zwischen Chor und Schiff an der Südseite. Nach dem Chronogramm auf dem Rundbogen des Westportals wurde das Schiff 1716 vom Trierer Domkapitel (dem die reichsunmittelbare Herrschaft Perl gehörte) erbaut. Die Kirche ist einheitlich mit drei Holzaltären (1740), einer sechseckigen Holzkanzel, sowie mehreren Holzplastiken (18. Jh.) ausgestattet. An der Pfarrgartenmauer ist unter anderem das Grabmal des Pastors Matthias Biringer (1680 - 1719) aus dem Jahre 1727.

Die Evangelische Kirche wurde 1928/29 erbaut und befindet sich außerhalb des Ortszentrums in der Bahnhofstraße. Mitte der 1970er Jahre kam ein Gemeindesaal hinzu und 1993 bekam die Kirche eine einmanualige Pfeifenorgel. Die 1998 eingebauten neuen Kirchenfenster erzählen Geschehnisse aus der Bibel. Seit 1970 sind die Evangelischen Kirchengemeinden Perl und Mettlach pfarramtlich miteinander verbunden.