Bürgermeister informiert KW 07: Der Gemeindewald Perl – schwer gebeutelter Holzlieferant

von Ralf Uhlenbruch

Wegen der Verkehrsgefahr im Wald oder an unseren Straßen hat der Gemeindeforstbetrieb 2022 viele abgestorbene Bäume zwangsweise genutzt und so gleichzeitig Gefahren beseitigt. Hochwertiges Stammholz konnte im Umfang von 500 Festmeter geerntet und verkauft werden.

2.300 Festmeter Brennholz wurden eingeschlagen und an die Brennholznutzer vor Ort abgegeben. Unser lokales Brennholz dient zur Deckung des Eigenbedarfs der Bevölkerung, also der Bürger und Haushalte, die tatsächlich Brennholzöfen zum Heizen benutzen. Je Haushalt und Eigenbedarf geben wir in der Regel maximal 10,7 Erntefestmester -das sind umgerechnet ca. 15 Raumeter- ab. Diese Berechnung ergibt sich daraus, dass wir als PEFC-zertifizierter Forstbetrieb zu einer besonders nachhaltigen Waldbewirtschaftung verpflichtet sind. Wir dürfen grundsätzlich nur so viel Holz entnehmen, wie im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Die Brennholzpreise konnten trotz der steigenden Preisentwicklung auf dem Energiemarkt noch stabil gehalten werden.

Herausforderung Klimawandel
Der globale Klimawandel mit seiner Komplexität und Dynamik trifft auch unseren Gemeindewald. Insbesondere die steigende Durchschnittstemperatur, weniger Niederschlag und häufigere extreme Wetterereignisse belasten unsere Waldökosysteme. Wir erinnern uns an die ausgedehnten Hitze- und Trockenheitsperioden in den letzten Jahren. Im vergangenen Sommer konnte man dem Wald sehr deutlich ansehen, wie Trockenheit und Hitze ihm zu schaffen machen. Selbst die sehr anspruchslosen Birken in der Birkenallee zwischen Sehndorf und Sinz „litten". Die in den sechziger Jahren angepflanzten Pappeln ließen ihre Blätter früh fallen und zeigten Wipfeldürre.

Alle Baumarten sind einem enormen Stresstest ausgesetzt. Massenhafte Schädigungen und Erkrankungen an Waldbeständen, sogenannte Kalamitäten, treten auf und es kann zu großflächigen forstwirtschaftlichen Ausfällen kommen. Invasive Arten und Schädlinge, die neue Krankheitsverläufe induzieren, führen zu einer prekären Absterbesituation vor allem bei unseren älteren Bäumen. Dies betrifft in erster Linie unsere heimischen Fichten, aber mittlerweile auch die Rotbuche, die eigentlich die dominante Baumart in unserer Region ist. Sogar die jungen Eschenbäume sterben wegen eines aus Asien eingeschleppten Pilzes, der das „Eschentriebsterben" verursacht, flächig ab.

Ralf Uhlenbruch
Ihr Bürgermeister in der Gemeinde Perl

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